Archivbild: Feuerwehrleute pumpen am 12.06.2023 Sauerstoff in den Gleiwitzer Kanal, um das Algenwachstum zu verhindern. Nach dem Fund vieler toter Fische in dem von der Oder abzweigenden Gleiwitzer Kanal in Polen haben polnische Behörden eine Sauerstoffanreicherung des Wassers angeordnet. (Quelle: dpa-Bildfunk/PAP/Krzysztof Swiderski)

Brandenburg Oder-Abzweig: Viele tote Fische im Gleiwitzer Kanal in Polen entdeckt

Stand: 09.05.2024 16:48 Uhr

In dem von der Oder abzweigenden Gleiwitzer Kanal in Polen sind nach Angaben polnischer Behörden viele tote Fische gefunden worden. In den vergangenen elf Tagen seien insgesamt 1.500 Kilogramm verendeter Fische geborgen worden, teilte die Gebietsverwaltung der Woiwodschaft Opole am Donnerstag mit.
 
Das Wasser im Kanal werde nun zweimal die Woche kontrolliert. Außerdem seien spezielle Netze installiert worden, um ein Weiterwandern infizierter Fische zu verhindern. Erste Untersuchungen der toten Fische deuten demnach darauf hin, dass eine plötzliche Veränderung der Umweltbedingungen die Ursache für das Fischsterben ist.

Tote Fische in der Oder (Quelle: imago/Christian Thiel)
Algenblüte ist laut Experten die Hauptursache für Fischsterben in der Oder

Die deutsche Seite hat ihren Expertenbericht zum Fischsterben in der Oder vorgelegt. Demnach gilt als wahrscheinlichste Ursache, dass sich durch hohe Salzkonzentration eine giftige Alge massiv ausbreitete. Doch der Bericht lässt Fragen offen.mehr

Massenhaftes Fischsterben im Sommer 2022

er 1939 eingeweihte Gleiwitzer Kanal ist 41 Kilometer lang und verbindet die oberschlesische Großstadt Gleiwitz (Gliwice) mit der Oder. Bereits im vergangenen Sommer war dort eine große Menge toter Fische geborgen worden, die Behörden ordneten eine Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff an.

Im Sommer 2022 war es in der Oder zu einem massenhaften Fischsterben gekommen. Experten in Deutschland und Polen kamen zu dem Schluss, dass höchstwahrscheinlich die toxische Wirkung einer Blüte der giftigen Goldalge Prymnesium parvum den Tod der Fische verursacht hatte.

Sendung: Antenne Brandenburg, 09.05.2024, 18:05 Uhr