Männer ziehen am Vatertag am Maschsee-Nordufer einen Bollerwagen mit der Aufschrift "Feierwehr".

Niedersachsen Vatertag 2024: Viel Alkohol, Sonne und kleinere Zwischenfälle

Stand: 10.05.2024 10:02 Uhr

Bollerwagen, Bier, Musik: Unzählige Menschen waren in Niedersachsen zu Christi Himmelfahrt zu feucht-fröhlichen Vatertags-Touren unterwegs. Meist blieb es friedlich - nur vereinzelt kam es zu Konflikten.

So etwa in Braunschweig im Prinz-Albrecht-Park, wo sich angesichts des sonnigen Wetters zeitweise bis zu 4.000 Menschen versammelt hatten. Laut Polizei kam es mehrfach zu verbalen Auseinandersetzungen - diese seien in Einzelfällen eskaliert. In fünf Fällen ermitteln die Beamten nun wegen Körperverletzung. Sechs Menschen kamen vorübergehend in Gewahrsam.

Vatertag in Niedersachsen: Viele feiern friedlich

In Hannover entwickelte sich vor allem der Welfengarten zum Anlaufpunkt vieler Vatertags-Touren. Dort blieb es nach Angaben der Einsatzkräfte aber friedlich. Die Polizei verzeichnete nur vereinzelte - meist verbale -Konflikte. In Hannover-Linden lösten Beamte einen nicht angemeldeten Techno-Rave auf - auch das sei ohne Zwischenfälle passiert, hieß es. Auch das Verbot von lauter Musik am Steinhuder Meer habe offenbar gewirkt, so die Polizei. Dort sei weniger los gewesen als in den vergangenen Jahren zu Himmelfahrt.

Prügeleien auf Schützenfesten im Landkreis Diepholz

Gleich mit mehreren Schlägereien bekam es die Polizei an Himmelfahrt in Weyhe (Landkreis Diepholz) zu tun: Am Wieltsee und im Bereich Alte hätten Einsatzkräfte zeitweise mit mehreren Streifenwagen für Ruhe sorgen müssen, teilten die Beamten am Freitag mit. Zu Prügeleien kam es zudem auf Schützenfesten in Sulingen und Bassum sowie in einer Kneipe in Weyhe. Unter anderem wurde dabei auch Pfefferspray eingesetzt. Mindestens fünf Menschen wurden verletzt.

Mann spuckt Polizisten an

Keine größeren Zwischenfälle melden die Polizeistationen in den Landkreisen Stade, Uelzen und Hildesheim. Grundsätzlich zufrieden zeigte sich auch die Polizei im Nordwesten. Zu tun hatten die Einsatzkräfte aber trotzdem immer wieder - etwa in Brake (Landkreis Wesermarsch), wo es zu einer Schlägerei unter Feiernden gab. In Verden hatte ein Mann erst einen anderen geschlagen und dann einen Polizisten angespuckt.

54-Jähriger in Papenburg vorläufig festgenommen

Im Bereich Cloppenburg-Vechta wurde der Himmelfahrtstag - trotz vieler feuchtfröhlicher Bollerwagen-Touren – ebenfalls weitgehend gewaltfrei gefeiert. Lediglich in Papenburg nahm die Polizei einen 54-jährigen vorübergehend fest. Er hatte sich heftig mit seiner Frau gestritten.

Verantwortung und Vorbildfunktion für Jugendliche

Auch angesichts der Erfahrungen in vergangenen Jahren hatten Polizei und Behörden neben einer starken Präsenz im Vorfeld an die Eltern von Jugendlichen appelliert. Das Bemühen der Ordnungsbehörden allein reiche nicht aus, um einen wirkungsvollen Jugendschutz zu gewährleisten, hieß es von der Polizei Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen. Eltern und Erziehungsverantwortliche hätten Verantwortung und eine Vorbildfunktion. Die Polizei gab folgende Tipps:

  • Kommen Sie mit Ihrem Kind ins Gespräch
  • Thematisieren Sie den verantwortungsvollen Genuss von Alkohol
  • Sprechen Sie über Risiken und Gefahren des übermäßigen Alkoholkonsums
  • Sprechen Sie über die Gefahren des Betäubungsmittelkonsums - insbesondere bei jungen Menschen
  • Bleiben Sie klar und eindeutig in Ihrer Haltung
  • Treffen Sie Vereinbarungen und legen Sie konkrete Regeln fest
  • Seien Sie Multiplikatorin oder Multiplikator und sprechen auch mit anderen Eltern und Erziehungsverantwortlichen

In schweren Fällen: Information ans Jugendamt

Nach Angaben der Polizeiinspektion Lüneburg müssen stark alkoholisierte oder beeinflusste Jugendliche von Eltern oder Erziehungsverantwortliche vor Ort abgeholt werden, falls diese von Einsatzkräften aufgegriffen wurden. Anderenfalls müsse der Transport möglicherweise durch Polizeikräfte erfolgen. Die Kosten für diese Einsätze würden den Jugendlichen und ihren Eltern und Erziehungsverantwortlichen danach in Rechnung gestellt. Außerdem werde die Polizei in besonders schwerwiegenden Fällen das Jugendamt informieren.

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Hallo Niedersachsen | 09.05.2024 | 19:30 Uhr