Karstadt Saarbrücken, Logo an der Fassade

Saarland Galeria Karstadt in Saarbrücken bleibt erhalten

Stand: 27.04.2024 17:21 Uhr

Die Filiale von Galeria Karstadt Kaufhof am St. Johanner Markt in Saarbrücken bleibt weiter bestehen. Das hat das Unternehmen am Samstag bekannt gegeben. Der Betriebsrat von Galeria Karstadt in Saarbrücken sieht das Unternehmen auf dem richtigen Weg. Wirtschaftsminister Barke und OB Conradt begrüßen die Entscheidung.

mit Informationen von Lars Ohlinger

Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will 16 seiner 92 Filialen schließen, darunter auch die Filiale an der Trierer Fleischstraße. Das hat der Insolvenzverwalter am Samstag bekannt gegeben. Von deutschlandweit rund 12.800 Mitarbeitern bei Galeria werden den Angaben zufolge 1400 ihren Arbeitsplatz verlieren.

Denkhaus: „Für jede Filiale hart verhandelt“

Die Zukunft der Galeria-Filiale am St. Johanner Markt in Saarbrücken mit derzeit rund 140 Beschäftigten ist allerdings gesichert. Das ehemals als Karstadt bekannte Warenhaus steht nicht auf der Streichliste, es bleibt den Saarländern also erhalten.

„Wir haben für den Erhalt jeder einzelnen Filiale hart verhandelt“, erklärte Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus. Man habe als Ziel einen marktüblichen Mietkorridor von sieben bis elf Prozent des Umsatzes definiert, um eine Filiale wirtschaftlich betreiben zu können.

Beschäftige in Saarbrücken erleichtert

Der Betriebsrat von Galeria Karstadt in Saarbrücken sieht das Unternehmen auf einem richtigen Weg. Wie dem SR mitgeteilt wurde, haben die Beschäftigten in Saarbrücken die Nachricht von dem Erhalt des Standortes mit großer Freude aufgenommen.

Besonders wichtig sei, dass es in den Filialen, die fortgeführt werden, keinen weiteren Personalabbau geben soll. Derzeit arbeiten bei Karstadt in Saarbrücken rund 140 Mitarbeiter direkt für den Verkauf im Warenhaus. Hinzu kommen weitere Personen im Restaurant und der Markthalle.

Gleichwohl bedauert der Saarbrücker Betriebsrat, dass viele Beschäftigte des Unternehmens an anderen Orten durch Umstruktrierungen und Filialschließungen unschuldig ihren Arbeitsplatz verlieren.

Conradt begrüßt Entscheidung

Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) sprach von einer guten Nachricht für die Stadt – sie sei ein Nachweis für die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit als Einkaufsstandort. „Vor allem aber ist es ein wichtiges Signal und eine gute Botschaft für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die trotz schwieriger Rahmenbedingungen und großer Ungewissheit in der vergangenen Zeit erneut ein enormes Engagement gezeigt haben – wie schon im Zuge der vorhergegangenen Insolvenzen.“

Conradt sagte, die Verwaltung stehe in engem Austausch mit den handelnden Akteuren. Es habe eine Vielzahl an Gesprächen mit der Konzernzentrale und der lokalen Geschäftsführung gegeben, mit dem Insolvenzverwalter und dem Objekteigentümer. „Wo wir unterstützen können, tun wir es.“

Barke bietet Unterstützung an

Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) zeigte sich ebenfalls zufrieden. Die Landesregierung habe der Insolvenzverwaltung und den neuen Eigentümern angeboten, gemeinsam kreative Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Besonders große Warenhäuser vor Ort hätten „nur dann gute Zukunftschancen, wenn auf Innovationen in den Bereichen Kundenbindung und Servicequalität sowie bei der Digitalisierung gesetzt“ werde.

Weitere Partnerschaften angekündigt

Nähere Details zu den Verhandlungen für die Filiale in Saarbrücken – das Gebäude gehört nicht der Signa-Gruppe, sondern der Luxemburger Highstreet-Holding – wurden nicht genannt.

„Wir werden alles tun, um unser Geschäft in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Dazu sehen wir nicht zuletzt auch durch unsere Umsatzentwicklung im laufenden Geschäftsjahr gute Voraussetzungen“, sagte Galeria-CEO Olivier Van den Bossche. Man werde die lokale Ausrichtung weiter fortführen, bestehende Kooperationen ausbauen und weitere Partnerschaften hinzufügen.

Investoren übernehmen Kette

Anfang April war bekannt geworden, dass die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof neue Eigentümer bekommt. Ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC von Richard Baker und dem deutschen Unternehmer Bernd Beetz übernimmt die insolvente Warenhauskette.

Als Nächstes steht im Insolvenzverfahren vor dem Amtsgericht Essen nach Unternehmensangaben am 28. Mai eine Gläubigerversammlung in der Messe Essen an.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 26.04.2024 berichtet.

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