Berlin-Grunewald - 4.000 Menschen folgen satirischem Aufruf zu "Razzia im Villenviertel"

Mi 01.05.24 | 20:05 Uhr
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Dem satirischen Aufruf zu einer "Razzia im Villenviertel" folgten mindestens 4000 Menschen in den Stadtteil Grunewald. (Quelle: rbb)
Video: rbb24 Social Live | 01.05.2024 | Helena Daehler | Bild: rbb

Linke Aktivisten sind zum 1. Mai bei einer satirischen Protestaktion durch den Berliner Südwesten gezogen. Das Villenviertel in Berlin-Grunewald ist dabei aber nicht wie angekündigt eingezäunt worden.

Mehrere Tausend Menschen sind am Mittwoch zur satirischen Demonstration "Razzia im Villenviertel" in den Berliner Grunewald gekommen. Die Polizei sprach von 4.000 Teilnehmern und einer ausgelassenen Stimmung. Zwischenfälle wurden zunächst nicht bekannt. Gegen 17 Uhr endete die Veranstaltung.

In diesem Jahr hatten die Veranstalter eine Satire-Aktion angekündigt: Analog zu den Einzäunungsplänen für den Görlitzer Park kündigten sie an, das Villenviertel Grunewald einzäunen zu wollen. Geplant sei eine Razzia mit "Spezial-Enteignungskräften (SEK)" in Grunewald und ein Schlag gegen die "kapitalextremistische Szene", teilte die Initiative "MyGruni" vorab mit. Das fand aber nicht statt. Laut rbb-Reportern handelte es sich bei der Ankündigung um einen PR-Gag.

Linke Organisationen prangern Reichtum an

Zwei Fahrrad-Demos waren als Zubringer vor der Max-Schmeling-Halle mit etwa 2.200 Teilnehmern und in der Behaimstraße in Charlottenburg-Wilmersdorf mit laut Polizei rund 70 Demonstranten gestartet.

Die Demonstration im Grunewald zieht seit einigen Jahren immer mehr Leute an. Die linken Organisatoren prangern den aus ihrer Sicht zu großen Reichtum einiger Mitbürger an. "Die üble Gegend im Berliner Südwesten bietet seit jeher der kapitalextremistischen Szene Unterschlupf", hieß es in dem ironischen Demonstrationsaufruf.

"Expertinnen der Spezial-Enteignungs-Kräfte (S.E.K.) Grunewald vermuten hier ein diskret agierendes Netzwerk von radikalen Kapitalistinnen, die im großen Stil Finanzströme von Unten nach Oben organisieren." Interaktionen zwischen Demonstrierenden und Anwohnern, wie es sie in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben hatte, sind dabei in diesem Jahr laut einem rbb-Reporter vor Ort größtenteils ausgeblieben.

Sendung: rbb24 Social Live, 01.05.2024, 20:15 Uhr

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24 Kommentare

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  1. 24.

    Man sieht anhand der Kommentare ganz deutlich, dass es nur der reine Neid "

    Andererseits sieht man auch, wie dünn und wackelig doch die Position der Alles-Mein-Fraktion ist, wenn sie auf das unsinnigste aller "Argumente", den Neid, zurückgreifen muss.

  2. 23.

    kann auch seine Erben selber bestimmen und das ist ebenfalls als Willensbekundung zu respektieren"

    Zweifelt ja niemand an. Problem ist nur die bei manchen, gerade den großen und riesigen Erbschaften, die Besteuerung gegen Null geht.
    Das sollte geändert werden. Eine Besteuerung nach dem Einkommensteuertarif wäre ein guter Anfang.

  3. 22.

    Son quatsch, da strengen sich Familien über Generationen an, und dann sollen sie alles doppelt und dreifach besteuern, weil andere lieber nur max. 30 Wo.Stunden arbeiten wollen?
    Dann sollte auch mit der Teilzeitarbeit Schluss sein, nicht nur gleiches Geld, sondern auch gleiche Arbeit….

  4. 21.

    "Wer mehr verdienen will, muss also auch besser qualifiziert sein. Wo bleiben da die Forderungen der Linken?"

    Die Forderungen sind doch längst bekannt: Umverteilung.

    Alles andere wäre irgendein -ismus und nicht fair & gerecht.

  5. 20.

    Das ist das Schöne am Kapitalismus. Wenn eine Nachfrage bedient werden muss, für deren Bedienung keine Arbeitskräfte zu finden sind, wird ziemlich schnell eine technische Lösung erfunden. Was glauben Sie, warum zum Beispiel Amazon immer noch menschliche Picker durch die Gänge scheucht, wo es doch längst Roboterlösungen gibt? Dass tun die nur, weil es passende Arbeitskräfte gibt, die für die Firma preiswerter sind, als Automatisierung. Gäbe es diese Arbeitskräfte nicht mehr in ausreichender Zahl, würde innerhalb kürzester Zeit umgestellt und statt unzähliger billiger Picker würden weniger, aber sehr gut bezahlte Mechaniker für die Wartung der Roboter beschäftigt. Bezahlung ist immer davon abhängig, welchen finanziellen Mehrwert ein Mensch für die Firma erbringt. Wer mehr verdienen will, muss also auch besser qualifiziert sein. Wo bleiben da die Forderungen der Linken?

  6. 19.

    Wenn alle in der Schule "aufpassen", und akademische Laufbahnen einschlagen, wer soll dann an den Supermärkten und anderen niedrig bezahlten Jobs arbeiten? Und eine Putzfrau finden sie auch nicht mehr.

  7. 18.

    ... darf alles, kann nichts.

  8. 17.

    Sie wollen die Schere also verkleinern in dem sie Leuten mit viel Vermögen dieses bei der Übertragung an Erben wegnehmen. Davon hat ein Geringverdiener unheimlich viel… der verdient dadurch nicht mehr.
    Denken wir es mal weiter…. Die Startbedingungen (Erbe bzw. Nicht-Erbe) sollten dann gleich schlecht sein. Wer kennt den Spruch nicht…. Meinen Kindern soll es mal besser gehen.
    Dem würde ihr Vorgehen entgegen stehen. Also was würde der „schlaue“ Erblasser machen…. Raus mit dem Geld… heute leisten wir uns mal Kaviar und Hummer zum Frühstück, Mittag und Abendessen….. denn wie viele haben Lust dem Staat einfach mal so Geld zu schenken ?
    Und da sind wir noch nicht mal bei Firmen, wenn diese vererbt werden.

  9. 16.

    "So ein Quatsch. Die angebliche Schere zwischen Arm und Reich kann nur dadurch geschlossen werden, wenn die „Armen“ in der Schule aufpassen würden und danach im Job einfach mal richtig anpacken anstatt auf Demos rumzujammern!"

    ......ist Ihnen eigentlich bewusst, dass Sie über diese Menschen, ohne Sie zu kennen, pauschal urteilen?

    Im übrigen ist "so ein Quatsch" kein Argument.

  10. 15.

    Liebe Userin mit dem o.g. Namen, es sei Ihnen gegönnt. Lassen Sie sich das Getränk schmecken und genießen Sie Ihren Garten.
    Kurze Frage: Was ist es denn, Wasser oder Wein im Glas? Und und welche Wein trinken Sie denn gerne einen weißen oder roten?

  11. 14.

    Wenn Sie ein paar Millionen erben würden (was wohl anhand Ihrer Aussage nicht passieren wird), glaube ich nicht, dass Sie das geerbte Geld verschenken werden. Das geerbte Geld behalten, wäre ja respektlos, oder wie?

  12. 13.

    Uppsala Uppsala! Ich mache mir die Welt wie sie ist?
    Dazu müsste es auch einen Ort des Lernen geben, der den Namen auch tragen könnte.
    Also herzlichen Glückwunsch zu der Sicht auf die eigene Welt, die selbstverständlich die Realität.

  13. 12.

    Steuern, die der Staat (also wir als dessen Bürger) erheben, dienen in Ihren Augen der Bereicherung des Staates. Mein Tip: packen Sie Ihre Koffer und suchen Sie sich eine einsame Insel. Da können Sie Ihr Geld sinnlos verprassen.

  14. 11.

    So ein Quatsch. Die angebliche Schere zwischen Arm und Reich kann nur dadurch geschlossen werden, wenn die „Armen“ in der Schule aufpassen würden und danach im Job einfach mal richtig anpacken anstatt auf Demos rumzujammern!

  15. 10.

    Es geht um Chancengleichheit in unserem Land. Es geht darum, den sozialen Frieden zu wahren. Und ja, Leute die in diesem Land viel Geld verdient haben, sollten dem Land auch mehr zurückgeben.

  16. 9.

    Es erscheint mir bereits als bezeichnet, dass es dieser Art der Demonstration bedarf. Ob jetzt Steuern bezahlt werden oder nicht, sagen nichts aus. Nur die Anspruchshaltung kam bei der einen Person im Interview deutlich zum Vorschein.
    Weil ich ein EURO bezahle, habe ich kein Anspruch auf etwas.
    Vielleicht könnte §3 Abs 1 AO helfen. Auch ein Kind auf dem Wickeltisch bezahlt Steuern! Hier durch die Umsatzsteuer und nicht die Erbschaftssteuer. Ein jeder hat die Art der Steuer die ihn belastet oder nicht tangiert. Heute am 1. Mai geht es darum das der Faktor Arbeit zu hoch besteuert wird im Verhältnis zu den Faktoren Grund und Boden sowie Kapital. Es geht um die Frage, ob ein jeder von seiner Hände Arbeit leben kann. Was die Hand führt, ob ein Kugelschreiber, ein Werkzeug oder ein Pinsel ist doch gleich.

  17. 8.

    Fetzige Duelle hier. Schotter, Kohle, Eigentum. Natürlich der anderen. Wat ein sch.. aber auch. Hebe mein Glas auf die Arbeitenden und ihre Rechte. Sitze im Garten. Meiner. Ich schäme mich nicht.

  18. 6.

    Man sieht anhand der Kommentare ganz deutlich, dass es nur der reine Neid ist, der hier linke Stilblüten hervorruft!

  19. 5.

    Antwort auf "leo" vom Mittwoch, 01.05.2024 | 21:52 Uhr
    "weil sich der Staat bereichern will" das ist genau so ein Quatsch, wie das, was der erste Kommentator geschrieben hat, dass nur durch die Erhöhung der Erbschaftssteuer die Schere zwischen Arm und Reich kleiner wird". Wenn der Staat das wollte, wäre die Erhöhung schon durchgesetzt worden.

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